Ratgeber Zisterne einbauen: So schaffst du es in wenigen Schritten!

Zisterne einbauen Regenwasser nutzen

Eine Zisterne ist eine gute Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln und für den Garten zu nutzen. Wenn du eine Zisterne einbauen möchtest, musst du einige Dinge beachten. Dieser Artikel gibt dir Tipps zur Planung und Ausführung, damit der Einbau möglichst reibungslos verläuft!

Eine Zisterne ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch eine hervorragende Investition. Der Wassertank unter der Erde ermöglicht es, das Regenwasser zu sammeln und es keimfrei zu halten. Du kannst es für mehr als nur das Gießen der Pflanzen nutzen.

Gespeichertes Wasser kann für Aufgaben rund ums und sogar im Haus verwendet werden, z. B. für die Toilettenspülung oder zum Wäschewaschen, da es nicht den Trinkwasserstandards entsprechen muss. Es ist nicht schwer, einen Wassertank nachzurüsten.

Wenn die Baustelle und die Baugrube, insbesondere der Boden, richtig vorbereitet sind, kann eine Zisterne schnell eingebaut werden. Während Kunststoffzisternen selbst eingebaut werden können, sind für Betonzisternen umfangreiche Geräte erforderlich, wie etwa ein Kran. Wir widmen uns heute der Kunststoffzisterne und zeigen dir, wie du den Regenwassertank installieren kannst.

Worauf du achten musst, wenn du eine Zisterne einbauen möchtest, das erfährst du hier!

Welche Vorbereitungen muss ich treffen, wenn ich eine Zisterne einbauen möchte?

Bevor du mit dem Graben des Lochs für den Wassertank beginnst, musst du dir ein paar Gedanken machen. Die wichtigsten sind:

  • Optimale Größe der Zisterne
  • Zisterne bei der Behörde melden
  • Bester Platz für die Zisterne
  • Anschlüsse und Überlauf planen

Richtige Zisternengröße finden

Als Erstes solltest du dir überlegen, ob du das Wasser der Zisterne nur für die Gartenbewässerung oder auch für die Toilettenspülung und die Waschmaschine in deinem Haus nutzen möchtest. Davon hängt ab, wie viel Wasser du benötigst.

Um die optimale Zisternengröße zu finden, musst du diese Faktoren berücksichtigen:

  • jährliche Niederschlagsmenge der Region
  • Dachfläche, Dachart
  • Gartengröße und zu gießende Quadratmeter
  • Haushaltsnutzung: Anzahl der Personen und Geräte
  • Sicherheitsreserve in Tagen

Einer der Hauptfaktoren für die Größe der Zisterne ist die Größe der Dachfläche. 25 m² Fläche entsprechen etwa 1000 Liter Volumen.

Zisterne der Behörde melden

In Deutschland sind große Regenwasserzisternen für die reine Gartenbewässerung, die einem öffentlichen Zweck dienen, wie z. B. Rückhaltebecken, nicht genehmigungspflichtig. Kleinere Zisternen müssen bei der örtlichen Wasserbehörde angemeldet werden.

Möchtest du das Regenwasser im Haus nutzen, muss die Trinkwasserleitung von der Nutzwasserleitung getrennt sein. Je nach Kommune muss das beim zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden.

Es gibt sehr große Unterschiede in den Kommunen und Ländern – am besten fragst du hier direkt nach. Inzwischen fördern viele Kommunen sogar die Nutzung von Zisternen. Mach dich schlau, vielleicht wird ein Teil der Kosten übernommen!

Wo platziert man eine Zisterne?

Eine Zisterne sollte so nah wie möglich an den Technikraum gebaut werden, in dem die Regenwasseranlage installiert ist. Ideal ist es, wenn der Abstand zwischen der Regenwasseranlage und der Zisterne weniger als 15 Meter beträgt. Die Ansaughöhe sollte 7 Meter nicht überschreiten.

Im Idealfall sind die Wasserrohre so kurz wie möglich. Ebenso spielt die Bodenbeschaffenheit eine Rolle. Der Untergrund muss stabil sein und das Gewicht der gefüllten Zisterne über Jahrzehnte halten können – ohne abzusinken.

Achte außerdem auf den Mindestabstand zum Haus und zu anderen Gebäuden. Als Faustregel gilt: Mindestens 1x die Behälterbreite zum nächsten Gebäude freilassen!

Hast du einen Grund, der in den Hang reicht, musst du eine Stützmauer zwischen Hang und Wasserbehälter erreichten, bevor die Zisterne installiert werden kann. So schützt du die Zisterne vor einem Hangrutsch.

Anschlüsse und Überlauf planen

Bevor du mit dem Aushub beginnst, solltest du planen, wie die Zisterne ausgerichtet werden soll. Der Wasserzulauf von den Fallrohren wird an den oberen Teil der Zisterne angeschlossen.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich in der Regel ein Wasserablauf, der ebenfalls in der Nähe platziert werden muss. Die genauen Positionen der einzelnen Anschlüsse findest du auf dem Datenblatt der ausgewählten Zisterne.

Es ist wichtig, den Überlauf im Voraus zu planen. Wenn du die Zisterne richtig dimensionierst, wird sie regelmäßig überlaufen – und das sogar gewollt. Dabei werden Schmutzpartikel, die sich auf der Wasseroberfläche ansammeln, entfernt.

Nur so bleibt die Reinheit des gespeicherten Regenwassers erhalten. Der Überlauf kann entweder in einen Abwasserkanal oder in eine Versickerungsanlage geleitet werden.

Ein tolles und hilfreiches Video zu dem Thema kannst du dir übrigens hier ansehen:

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Mehr Informationen

Wie kann ich eine Zisterne einbauen?

Für den Einbau einer Zisterne im Garten sind vier Schritte nötig.

  1. Grube und Rohrleitungen ausheben
  2. Grubenboden befestigen
  3. Zisterne einbauen
  4. Grube schließen

Wenn du handwerklich nicht viel Erfahrung hast, hole dir unbedingt Hilfe. Eine falsch oder unzureichend eingebaute Zisterne bereitet viel Ärger!

Wie tief muss eine Zisterne verlegt werden?

Beachte, dass du den Regenwasserspeicher 60 bis 100 cm unter der Erde installieren solltest, um Frostschäden im Winter zu vermeiden. Das gilt auch für die Wasserleitungen, die vom Speicher in dein Haus führen, wenn du das Regenwasser für die Toilettenspülung und die Waschmaschine nutzen willst.

Grube ausheben

Die Größe der Zisterne bestimmt weitgehend den Arbeitsaufwand und damit auch, ob ein Bagger eingesetzt oder die Zisterne von Hand ausgehoben werden soll. In den meisten Fällen lohnt es sich auch bei kleinen Wassertanks einen Mini-Bagger auszuleihen.

Bedenke, dass du zwar einen kleinen Teil der Erde wiederverwenden kannst, der Großteil aber entsorgt werden muss.

Es ist wichtig, um die gesamte Zisterne herum zusätzlich 30 cm auszuheben, 10 Zentimeter tiefer als die Zisternenhöhe. Dieser Raum wird nicht nur zum Einsetzen der Zisterne, sondern auch zur Stabilisierung des Bodens um die Zisterne herum verwendet.

Rohrleitungen ausheben

Berechne die Höhe der Zu- und Abflüsse des Wassertanks, hebe Gräben für die Rohrleitungen aus und behalte den erforderlichen Neigungswinkel im Auge.

Boden ebnen

Verwende zunächst einen Handstampfer, um den Bereich der Grube abzuflachen. Dann füllst du sie mit einer Mischung aus Sand und Kies auf. Ideal ist eine Körnung von 1 bis 16 mm. Die Kies Schicht sollte etwa 20 cm dick sein.

Verdichte die Schicht und überprüfe mit einer Wasserwaage, ob die Oberfläche eben ist. Wenn nicht, nivelliere sie so lange, bis sie ganz eben ist.

Dieser Schritt ist enorm wichtig. Wenn du hier nicht sauber arbeitest, kann die Zisterne verrutschen und das Regenwasser verteilt sich nicht gleichmäßig.

Zisterne einbauen

Die Zisternen sind jetzt bereit, eingesetzt zu werden. Hier kommt am besten ein Bagger zum Einsatz. Bei kleineren Zisternen reichen Tragegurte und starke Helfer.

Es ist wichtig, die Kunststoffzisternen mit Wasser zu füllen, bevor du das Erdloch zuschüttest. Der Druck des Bodens könnte eine leere Zisterne trotz ihres robusten Materials beschädigen.

Fülle die Zisterne zu einem Drittel mit Wasser und fülle dann den Boden um die Zisterne herum bis zu diesem Niveau mit Kies auf. Mache das Gleiche bei der Hälfte und bei drei Vierteln des Wasserspiegels. Die Zisterne sollte am Ende vollständig gefüllt und bis zum Rand mit Kies umgeben sein. Verwende normale Erde als oberste Schicht.

Zu- und Ablauf anschließen

Jetzt musst du die Rohre für die Wasserleitung auf die passende Länge zuschneiden und sie miteinander verbinden. Denke daran, dass für die Muffen, in die die Rohre gesteckt werden, Dichtungsringe und Gummilippen erforderlich sind und dass eine geschlossene Leitung von den Fallrohren zur Zisterne verlegt werden sollte.

Du kannst dir eine Lösung für den Abfluss einfallen lassen, die in deiner Region funktioniert. Zum Beispiel kann ein KG-Rohr zusätzliches Wasser von der Zisterne wegführen und dann in ein Drainagesystem fließen, das das Wasser weiträumig auf der Erde verteilt. Es ist wichtig, dass sich kein Schlamm ansammelt und dass der Überlauf in einem Bereich stattfindet, in dem es unmöglich ist, das gesamte Wasser aufzunehmen.

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Zisternen Einbau: die Abschlussarbeiten

Die Zisterne ist jetzt eingebaut. Zeit für abschließende Schritte, um das Regenwasser gleich nutzen zu können.

Zisternenpumpe installieren

Zisterne einbauen abgeschlossen! Jetzt brauchst du noch eine passende Zisternenpumpe, um das Wasser aus dem Behälter zu befördern. Die Pumpe fördert das Wasser über einen Schlauch nach oben. Dafür kannst du entweder eine Tauchpumpe verwenden oder eine Saugpumpe.

Der Vorteil bei der Tauchpumpe ist, dass sie als Ganzes im Wasser versenkt wird. Du hörst und siehst sie nicht, wenn sie läuft.

Bei der Saugpumpe hängt nur der Ansaugschlauch ins Wasser. Die Pumpe selbst darf das Wasser nicht berühren.

Lege den Schlauch der Gartenpumpe oder die Tauchpumpe nie am Boden an, weil sich dort Sedimente absetzen.

Das gepumpte Wasser kann direkt aus dem Wasserhahn des Domschachts entnommen werden. Die Pumpe muss natürlich mit einem externen Abfluss verbunden sein.

Gartenschlauch anschließen

Abschließend füllst du die restliche Zisternengrube mit dem Erdaushub an. Verschließe noch die Gräben rund um die Rohre, schließe die Grasnarbe und streue Rasensamen.

Jetzt musst du nur noch den Gartenschlauch anschließen und schon kannst du die Blumenbeete bewässern. Der nächste Regenschauer kann kommen.

Was kostet der Einbau einer Zisterne?

Wenn das Projekt zu kompliziert für dich klingt, kannst du dir fachmännische Hilfe holen und eine Firma beauftragen. Dabei kommen folgende Kosten für den Einbau der Zisterne auf dich zu.

Wir rechnen hier mit einer Zisterne von etwa 6.000 bis 8.000 Liter Fassungsvermögen.

Posten Kosten in Euro
Zisterne und Anschlusszubehör 2000 – 2600
Hauswasserwerk 100 – 200
Leitungen 50 – 100
Bodenaushub 10 m³ 300 – 900
Zisterne einbauen und anschließen 400 – 500
Leitungen verlegen 250 – 1000
Gesamtkosten 3100 – 5300

Unser Fazit

Der Einbau einer Zisterne ist eine gute Möglichkeit, Wasser und Geld zu sparen. Wenn du die Schritte in diesem Artikel befolgst, kannst du sicherstellen, dass du beim Zisterne einbauen auf nichts vergisst. Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, wende dich an einen Fachbetrieb, der dir hilft.

Viel Erfolg!

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