Zisterne reinigen: In 5 Schritten zum sauberen Wassertank

Zisterne reinigen

Hast du gewusst, dass du nur alle 10 Jahre die Zisterne reinigen solltest? Warum, wieso und wie du dabei vorgehst, das kannst du hier lesen!

Wer klug ist, lässt kostbares Regenwasser nicht versickern, sondern sammelt es in einer Zisterne. So kann Wasser kostenlos für die Bewässerung des Gartens genutzt werden.

Allerdings ist Regenwasser nur selten vollkommen sauber. Meistens wird es über das Dach, in die Dachrinne und schließlich in den Wassertank geleitet. Dabei kommen Filter zum Einsatz, die grobe Verunreinigungen vermeiden. Einige Schmutzpartikel gelangen jedoch trotzdem in die Zisterne und setzen sich hier ab.

Ist jetzt schon eine Zisternenreinigung nötig? Wie kann man eine Zisterne reinigen und welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden? Das sehen wir uns heute etwas näher an!

Wie oft muss man eine Zisterne reinigen?

Nach Angaben der Hersteller müssen moderne Zisternen nur alle zehn Jahre gereinigt werden. Das liegt daran, dass mehrere Filter vor der Zisterne zum Einsatz kommen. In der DIN 1989-1 ist geregelt, dass der Wassertank frühestens in 10 Jahren nach Aufstellung geputzt werden muss.

Wenn das Wasser außerhalb dieser Intervalle trüb wird oder übel riecht, musst du jedoch öfter ran.

Wie du dieses Projekt angehst und worauf es dabei ankommt, das möchten wir dir heute zeigen. Ganz wichtig ist jedoch, dass du dich niemals alleine an die Reinigung der Zisterne wagst. Prüfe den Wassertank vor dem Betreten immer auf schädliche Gase und lass zuvor viel Sauerstoff in den Wassertank. Aber lass uns das jetzt mal Schritt für Schritt ansehen.

Kann Wasser in der Zisterne schlecht werden?

Ja, Wasser kann in der Zisterne kippen – wie es bei jedem stehenden Gewässer der Fall ist.

Das Wasser in der Zisterne muss Sauerstoff enthalten, damit sich die anaeroben Fäulnisbakterien nicht vermehren können. Mechanische und biologische Filter reinigen das Regenwasser, sodass nur wenige organische Stoffe in die Zisterne gelangen können. Ein Belüfter bringt Sauerstoff in das Wasser.

Aber egal, wie gut man auf ein Gleichgewicht achtet, manchmal kann es passieren, dass das Wasser schlecht wird. Jetzt gilt es, die Zisterne zu reinigen, um sie wieder nutzen zu können.

Welches Reinigungsmittel muss ich verwenden?

Es ist wichtig, dass du beim Reinigen keine Reinigungsmittel verwendest. In der unteren Schicht entwickeln sich mit der Zeit hilfreiche Bakterien und Mikroorganismen, die bei der Wasserreinigung helfen. Reinigungschemikalien würden diese Bakterien töten.

Bei extremen Verunreinigungen empfehlen Experten Sauerstoff-Tabs oder Aktiv-Sauerstoff zu nutzen, damit die biologische Reinigung leichter fällt.

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Auf Chemikalien aller Art musst du unbedingt verzichten! Sie sorgen nämlich dafür, dass das Wasser später erst recht kippt!

Dass sich am Boden der Zisterne Schwebeteilchen bilden, ist gewollt und sogar Teil des Reinigungsprozess der Regenwasseranlage. In der Sedimentschicht bilden sich Kulturen, die dazu beitragen, dass das Wasser rein bleibt. Dafür benötigen sie regelmäßig Sauerstoff, der über den beruhigten Zulauf und Regenwasser automatisch zugeführt wird.

Das biologische Gleichgewicht in der Zisterne

Wenn es regelmäßig regnet und Frischwasser in die Zisterne rinnen kann, entsteht ein natürliches biologisches Gleichgewicht, in das du nicht eingreifen musst. Die Mikroorganismen und nützlichen Bakterien verhindert selbstständig, dass das Wasser kipp und sorgen dafür, dass es frisch bleibt. Zusätzlich finden sich an den Außenfiltern Substrate, mit denen gute Bakterien gezielt angesiedelt werden. Daher sind in jeder gesunden Zisterne Bakterien anzutreffen.

Je nachdem, wie gut du die Zisterne und ihre Vorfilter wartest, gelangt weniger oder mehr Schmutz in den Tank. Bei den meisten entsteht eine 5 bis 10 cm dicke Sedimentschicht nach etwa 10 Jahren. Diese sollte dann abgetragen werden, um genügend Speichermöglichkeiten für neues Regenwasser zu schaffen.

Kritisch wird es in der Zisterne erst, wenn sich eine große Anzahl anaerobe Bakterien darin vermehren. Sie sorgen dafür, dass das Wasser stinkt und kippt.

Das Wachstum der hilfreichen Bakterien ist nach etwa drei Monaten abgeschlossen. Wenn du die Zisterne zu häufig reinigst, musst du warten, bis sich die Bakterien neu bilden und der natürliche Reinigungsprozess erneut beginnen kann.

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Wann muss ich die Zisterne reinigen?

Da der Wassertank ein empfindliches System ist, an dem nicht herumgepfuscht werden sollte, ist die Reinigung ein heikler Vorgang. Es gibt jedoch Gründe, in denen er früher als sonst gereinigt werden muss.

Zu viel grober Schmutz

Wenn der Wasserstand in deiner Zisterne kontinuierlich sinkt und die Pumpe nicht zu funktionieren scheint, überprüfe zuerst den Zulauf. Laub könnte die Vorfilter an der Dachrinne verstopfen, sodass kein Wasser in die Zisterne gelangt. Wenn das Säubern der Dachrinnen nicht hilft, geh ins Innere der Zisterne und sieh nach, ob auch dort grobe Verunreinigungen den Betrieb stören.

Das gilt übrigens auch, wenn es monatelang nicht regnet. Denn dann gelangt zu wenig Sauerstoff in den Wassertank.

Alte oder falsche Filter

Filter sind fast so wichtig wie Bakterien, wenn es um eine hohe Wasserqualität geht. Wenn die Filter nicht die richtige Größe haben, können sie verstopft werden oder zu viel Schmutz durchlassen.

Um sicherzustellen, dass dein System reibungslos funktioniert, solltest du alle Filter regelmäßig überprüfen. Ein plötzlicher Anstieg der Sedimentschicht kann bedeuten, dass die vorhandenen Filter zu grob sind und häufiger ausgetauscht werden müssen.

Zu große Zisterne

Wenn deine Zisterne zu groß für deine Bedürfnisse ist, wird sie nicht überlaufen. Der typische Überlauf ist aber dringend nötig, damit sich der Wassertank selbstständig von oben schwimmenden Partikeln reinigen kann.

Wenn nicht genug Wasser vorhanden ist, bleibt der Überlauf stehen und der Schmutz setzt sich an der Oberfläche fest. Infolgedessen sinkt die Wasserqualität und eine regelmäßigere Reinigung kann notwendig werden.

In 5 Schritten: So kannst du eine Zisterne reinigen

Manchmal kann es nötig sein, dass eine vollkommene Reinigung angebracht ist. Das kann nur von innen erfolgen. Riecht das Wasser faulig und schlecht, dann muss der gesamte Inhalt der Zisterne entfernt werden.

Tipp: Wer sehr wenig Erfahrung mit solchen Arbeiten hat, der beauftragt am besten eine Firma damit.

Wenn du selbst Hand anlegen möchtest, benötigst du

  • Schmutzwasserpumpe
  • Hochdruckreiniger
  • Schaufel oder Besen
  • Taschenlampe oder Stirnlampe
  • Seil oder Klettergeschirr
  • Gummistiefel und Augenschutz

Wenn du das Arbeitsmaterial vorbereitet hast, kann es losgehen.

Öffne und lüfte die Zisterne mindestens eine Stunde lang, damit eventuell entstandene Gase weichen können. Reinige eine Zisterne niemals alleine!

Und weil man es nicht oft genug sagen kann: Du darfst den Wassertank wirklich niemals alleine reinigen. Jedes Jahr sterben Menschen, weil sie die Faulgase in Zisternen und Brunnen unterschätzen. Wer die Luft einatmet, wird ohnmächtig und kann schon in einer kleinen Pfütze ertrinken.

Wir verraten dir jetzt, wie du in 5 Schritten wieder ein sauberes Wasserreservoir bekommst:

1. Nachspeisung ausschalten

Bevor du damit beginnst, die Zisterne zu reinigen und das Schmutzwasser abzupumpen, musst du die Trinkwassernachspeisung abschalten. Wenn es in deinem System keine Trinkwassernachspeisung gibt, kannst du diesen Schritt natürlich auslassen.

2. Wasser abpumpen

Danach muss der Wasserstand in der Zisterne auf etwa 30 cm gesenkt werden. Schmutzwasserpumpen sind ideal, um Zisternenwasser abzupumpen. Normalerweise kommen auch klassische Tauchpumpen mit dem leicht verschmutzten Wasser klar (vorausgesetzt es ist wirklich nur leicht verschmutzt).

Achte darauf, dass die Pumpe nicht auf den Boden der Zisterne gesenkt wird, damit sie nicht beschädigt wird.

3. Zisterne lüften und absteigen

Lasse die Zisterne mindestens eine Stunde lang offen stehen, bevor du in sie hineinsteigst. Wenn du Zeit hast, dann lass sie einfach sicherheitshalber über Nacht offen. So können sich mögliche Gase verflüchtigen.

Prüfe vor dem Abseilen mit einer Kerze, ob die Zisterne schon sicher ist. Wenn die Flamme in der Zisterne brennt, ist genügend Luft vorhanden – wenn sie ausgeht, überwiegen die Gase und du musst noch warten!

Jetzt sichert dich eine zweite Person, wenn du absteigst. Manche Wassertanks haben eine integrierte Leiter, andere nicht.

Wichtig: Eine zweite Person muss immer in greifbarer Nähe sein. Sie kann im Ernstfall eingreifen, sollte es doch Probleme mit dem Sauerstoff geben.

4. Zisterne reinigen

Jetzt geht es an die Reinigung. Rühre die Sedimente mit einer Schaufel oder einem Besen auf. Schalte die Schmutzwasserpumpe erneut ein und lass sie den Schlamm abtransportieren.

Damit die Zisterne am Boden und den Wänden sauber wird, brauchst du einen Hochdruckreiniger. Spritze das gesamte Wasserreservoir von innen ab und setze die Pumpe erneut ein, um die Verunreinigungen abzutransportieren.

5. Filter tauschen

Ganz zum Schluss tauschst du noch alle Filter aus, um ab jetzt für ein gesundes Gleichgewicht im Wasserbehälter zu sorgen. Beim nächsten Regen wird sich die Zisterne wieder füllen.

Wann ist es besser, eine Zisterne reinigen zu lassen?

Wenn deine Zisterne stark verschmutzt ist oder seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gereinigt wurde, solltest du einen Fachmann beauftragen. Dies kann von verschiedenen Fachbetrieben erledigt werden, von denen sich viele ausschließlich auf Wassertanks konzentrieren.

Hast du ein Haus geerbt oder gekauft, dann solltest du die Zisterne reinigen lassen, bevor du das Wasser daraus nutzt. Häufig kann man den Aufwand für die Reinigung selbst nicht einschätzen. Es lohnt sich also beim ersten Grundputz einen Profi ans Werk zu lassen und die im gleichen Zuge die gesamte Anlage überprüfen zu lassen.

Wie viel kostet eine professionelle Reinigung?

Die Kosten für die Innenreinigung des Wassertanks sind variabel, liegen aber in der Regel zwischen 200 und 350 Euro. Wenn zusätzlich Filter und Rohrleitungen geputzt werden müssen, kann der Preis für die komplette Reinigung schnell 500 Euro oder mehr erreichen.

Vergleiche vor der Beauftragung die Preise, um das beste Angebot für dich zu finden und sicherzustellen, dass sie einen Rundum-Service bieten.

Ich möchte nur Sedimente entfernen – Wie gehe ich dabei vor?

Wenn die Wasserqualität in Ordnung ist und nur die Sedimente entfernt werden sollen, benötigst du lediglich eine Schmutzwassertauchpumpe.

  • Pumpe die Zisterne bis auf 40 cm leer
  • Schalte die Pumpe ab
  • Nutze eine Schmutzwasserpumpe, um die letzten Reste aus der Zisterne zu befördern
  • Gegen Ende hin musst du einen Besen nutzen, um die Sedimentschicht abzutragen

Es bleibt ein kleiner Bodensatz in der Zisterne. Diesen kannst du aber getrost ignorieren. Er setzt sich später wieder ab und macht keine Probleme.

Was mache ich mit dem Schlamm aus der Zisterne?

Abpumpen klingt immer gut, aber wohin mit dem Schlick aus dem Wassertank? Gute Nachrichten! Der abgepumpte Schlamm ist ein hochwertiger Dünger für Blumen. Verteile ihn unter Büschen und in Beeten. Wer das nicht möchte, gibt den Schlamm auf den Kompost oder entsorgt ihn in einem Wertstoffhof.

Wie kann ich die Zisternen Reinigung in Zukunft minimieren?

Damit du die Zisterne nicht so oft reinigen musst, solltest du regelmäßig Filter und Dachrinne auf Verunreinigungen untersuchen und diese entfernen.

Moderne Regenwasseranlagen müssen kaum gereinigt werden. Sie bestehen aus einer Vielzahl an Bestandteilen, die verhindern, dass Verunreinigungen in die Zisterne gelangen. Dadurch ist es kaum möglich, dass das Wasser schlecht wird.

Eine gute Regenwasseranlage erfüllt diese Kriterien:

  • Vorfilter (Fallrohrfilter, Steckfilter)
  • Beruhigter Zulauf zur Zisterne
  • Schwimmende Entnahmeleitung
  • Überlaufsiphon
  • Optimale Größe der Zisterne

Das Vorfiltrationssystem verhindert, dass eine große Menge an organischem Material in das Wasserreservoir eindringt. Der beruhigte Zulauf fördert das Absinken aller Stoffe (Sedimente) auf den Boden. Mit einer schwimmenden Pumpe kannst du sauberes Wasser entnehmen und verhinderst obendrein, dass die Pumpe verstopft.

Der Überlaufsiphon wäscht Verunreinigungen weg, die in der oberen Wasserschicht schwimmen. Eine angepasste Zisternengröße (Berechnung auf der Grundlage von Verbrauch, Niederschlagsmenge und Anzahl der Personen im Haushalt) hilft, diesen Effekt zu verbessern.

Unser Fazit

Wer eine Zisterne reinigen möchte, der sollte sicher sein, dass es wirklich nötig ist. Unter normalen Umständen herrscht ein gesundes Klima im Wassertank, in das man nur alle 10 Jahre eingreifen sollte. Anders ist das, wenn das Wasser faulig riecht oder kippt. Dann solltest du die Zisternenreinigung so schnell wie möglich durchführen.

Viel Erfolg für dein Projekt!

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