So kannst du den Grundwasserspiegel ermitteln

Grundwasserspiegel ermitteln

Wenn du einen Brunnen bohren möchtest, musst du wissen, wie tief das Wasser unter der Oberfläche liegt. Auch für den Kauf der Brunnenpumpe benötigst du das Wissen darüber. Im ersten Schritt musst du also den Grundwasserspiegel ermitteln. So gehst du das Projekt richtig an!

Wenn du deinen Garten verändern möchtest und dir endlich einen Brunnen zulegen willst, kommst du rasch mit dem Begriff „Grundwasser“ in Berührung.

Grundwasser ist Wasser, das unterhalb der Erdoberfläche liegt. Es entsteht durch das Versickern von Niederschlägen, aber auch durch das Versickern von Wasser aus Seen und Flüssen. Es ist ein wichtiger Teil des Wasserkreislaufs. Mit einem Brunnen und einer Pumpe kannst du Grundwasser im Garten und Haushalt kostenlos nutzen.

Noch bevor du aber über das Bohren eines Brunnen nachdenkst, sollst du den Grundwasserspiegel ermitteln. Er sagt dir nämlich, wie tief sich das Wasser unter der Oberfläche versteckt.

Im Durchschnitt liegt es zwischen 10 und 100 Metern, an einigen Stellen tritt es schon nach 30 Zentimetern an die Oberfläche, häufiger ist es jedoch zwischen 20 und 30 Metern zu finden.

Grundsätzlich gibt es überall in Deutschland Grundwasser. Aber nicht an allen Stellen ist es wirtschaftlich sinnvoll, es zu fördern.

Warum muss ich die Grundwassertiefe kennen?

Die Frage der Grundwassertiefe ist bei all deinen Ideen und Plänen für den Brunnenbau entscheidend.

Die Tiefe des Grundwasserspiegels gibt Aufschluss darüber, welche Art von Brunnen du brauchst – sowohl Schachtbrunnen, Spülbrunnen als auch Schlagbrunnen reichen möglicherweise nicht tief genug. Auch die Kosten spielen eine Rolle, denn je tiefer du bohren musst, desto teurer sind die Brunnenbauprojekte in der Regel.

Die Ermittlung des Wasserstandes hilft dir also schon vorab die Kosten einzuschätzen. Oft liegt das Wasser so tief, dass sich einige Leute schon gegen das Projekt Brunnenbau entschieden haben. Sehr harter, felsiger Untergrund und enorm tiefes Wasser, das kann die Kosten für den eigenen Brunnen fast ins unermessliche schießen lassen.

Umso wichtiger ist es, dass man sich schon vorab dafür Zeit nimmt. Genügend eingeplante Vorlaufzeit und Planung macht den entscheidenden Unterschied aus!

Wie kann ich den Grundwasserspiegel ermitteln?

Es gibt 4 Möglichkeiten, um sich über den Grundwasserspiegel zu informieren.

Den Nachbarn fragen

Dieser Tipp ist so simpel, dass die wenigsten daran denken. Du bist bestimmt nicht die einzige Person, die einen Brunnen anlegen möchte. Viele deiner Nachbarn haben diesen Schritt in der Vergangenheit schon gemacht.

Um mehr über die örtlichen Bodenverhältnisse zu erfahren und zu klären, ob ein Brunnen in deinem Garten möglich ist, solltest du mit deinen Nachbarn sprechen.

Die Informationen der Nachbarn werden als erste Einschätzung betrachtet und können ein erster wichtiger Schritt sein. Wenn sie erheblich von den Tatsachen abweichen, kann es aber teuer werden. Also lieber noch eine zweite Meinung einholen!

Teuer wird es vor allem dann, wenn der gebohrte Brunnen des Nachbarn viele Jahre alt ist. Grundwasserspiegel können sich ändern. Meistens sinken sie, weil immer mehr Leute einen Brunnen haben oder weil die Sommer sehr trocken sind. Nutze aber in jedem Fall eine professionelle Anlaufstelle, um mehr über den Grundwasserspiegel zu erfahren.

Eine hydrologische Karte abrufen

Als Privatperson hat man im Normalfall keinen genauen Einblick in den Grundwasserspiegel vor Ort. Es gibt daher kaum eine Möglichkeit, wie man den Grundwasserspiegel ermitteln kann.

Anders ist das bei regionalen Wasserversorgern, Brunnenbauern oder der Wasserbehörde. Hier liegen alle Daten bis ins kleinste Detail vor und werden in deiner hydrologischen Karte vermerkt. Darin ist die Beschaffenheit und oft auch die Wasserqualität des Grundwassers aufgeschlüsselt.

Du kannst an diesen Stellen erfahren, wie tief dein Grundwasser liegt.

Frage beim geologischen Landesamt nach

Du kannst auch viele Informationen von deinem örtlichen geologischen Amt bekommen. Diese beziehen sich auf die Tiefe des Grundwassers und die Größe des Wasservorkommens.

Der geologische Dienst liefert nicht nur Informationen über die Zugänglichkeit von Wasser, sondern auch über die Wasserqualität. Das gibt dir die Möglichkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen, z.B. ob du das Wasser für deine solarbetriebene Dusche nutzen kannst und ob das Grundwasser trinkbar ist.

Eine weitere nützliche Information, die dir der Kalkgehalt liefert, ist, ob dein Bewässerungssystem besonders vor Korrosion geschützt werden muss.

Das gilt auch für den Eisengehalt. Wenn das Eisen im Wasser mit Sauerstoff reagiert, wird das Wasser braun. Das ist nicht nur unschön, sondern kann auch deinen Brunnen beschädigen. Außerdem wird das Wasser ungenießbar und eignet sich aufgrund seiner schlechten Qualität nicht für die Bewässerung.

Im Internet recherchieren

Nicht selten findet man im Internet Hilfe, wenn man den Grundwasserspiegel ermitteln möchte. Google mal nach „Grundwasserstände in Bayern“, um zu erfahren, wie es um den Wasserstand in deinem Heimatort steht.

Nicht alle Bundesländer bieten dieses Service, aber es sind inzwischen doch einige. Da die Wasserstände rund um die Uhr gemessen werden, erhältst du hier immer einen tagesaktuellen Stand.

Wer sich noch mehr darüber informieren möchte, der kann sich hier dieses Video ansehen:

Es gibt keine Daten zu meinem Wohnort, was kann ich tun?

Wenn die Daten veraltet und wenig aussagekräftig sind, ist es am besten, eine Probebohrung zu machen, um die konkreten Bedingungen herauszufinden.

Viele Unternehmen führen Aufschlussbohrungen durch, um Informationen für die Erstellung von Brunnen zu erhalten. Du darfst aber nicht die Kosten vergessen, die durch diese Tätigkeit entstehen. Wenn du nur einen kleinen Brunnen anlegen wolltest, könnte die Investition dein Budget leicht übersteigen.

Durch die Bohrungen kannst du nicht nur die Tiefe des Grundwasserspiegel ermitteln, sondern auch mehr über die Beschaffenheit der Bodenschichten erfahren. Es macht beim Errichten des Brunnens einen großen Unterschied, ob der Untergrund locker, leicht, lehmig, sandig oder sehr steinhaltig ist.

Wenn du in einem Gebiet mit vielen Bergen wohnst, sind die verfügbaren Karten möglicherweise nicht genau genug. Im Flachland ist die Grundwassertiefe ziemlich gleichmäßig. Daher sind die Änderungen gering und selbst kleine Ungenauigkeiten haben keine großen Auswirkungen auf den Bau deines Brunnens.

Anders sieht es aus, wenn du in einer höheren Lage und in einer hügeligen Landschaft wohnst. Hier unterscheidet sich der Grundwasserspiegel bereits in kürzeren Entfernungen oft sehr stark. Du solltest dich dann nicht nur auf die Karten verlassen.

Eine Probebohrung wird deshalb jedem empfohlen, der einen Brunnen anlegen möchte. Auch dann, wenn das Wasser nur 5 Meter unter der Oberfläche liegt. Meist ist es gut investiertes Geld.

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Was kann ich tun, wenn das Grundwasser zu tief liegt oder der Wasserstand zu niedrig ist?

Keine Sorge! Auch dafür gibt es natürlich eine Möglichkeit. Wenn du Regenwasser nutzen möchtest und festgestellt hast, dass der Brunnen zu teuer wird oder es einfach kaum Grundwasser gibt, dann hilft der Einbau einer Zisterne.

Eine Zisterne ist ein unterirdischer Behälter, der Regenwasser aus der Dachrinne auffängt. Das Regenwasser versickert also nicht einfach in der Erde.

Mithilfe einer Zisternenpumpe kann das Wasser je nach Bedarf im Haus oder im Garten genutzt werden. Bevor du dich für den Einbau eines Brunnens entscheidest ohne die idealen Rahmenbedingungen dafür zu haben, solltest du dich für eine Zisterne entscheiden.

Unser Fazit

Wenn du einen Brunnen bohren willst, ist es wichtig, die Tiefe des Grundwassers zu kennen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn du den Grundwasserspiegel ermitteln möchtest: Recherchen im Internet, beim Wasseramt, beim geologischen Landesamt oder das direkt das Anlegen einer Probebohrung.

Wenn die Gegebenheiten vor Ort nicht für einen Brunnen passend sind, dann hast du noch immer die Möglichkeit eine Zisterne im Garten zu vergraben. Damit kannst du über die Dachrinne Regenwasser einsammeln, um den Garten zu bewässern.

Viel Erfolg für dein Projekt!

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