Der Boden in deinem Garten ist sehr sandreich? Da kann es rasch passieren, dass die Förderleistung der Pumpe nachlässt und sie schon bald beschädigt wird. Was du machen kannst, wenn dein Brunnen versandet ist und worauf es dabei ankommt, liest du hier!
Wenn dein Brunnen schon länger nicht mehr im Einsatz war oder du grundsätzlich sehr sandiges Erdreich im Garten hast, dann kann es passieren, dass das Brunnenwasser nicht vollkommen rein ist.
Kleine Sandpartikel sind in so ziemlich jedem Grundwasser vorhanden. Wird es jedoch zu viel, dann kann das einen großen Einfluss auf die Lebensdauer der Brunnenpumpe haben.
Die Partikel sind auf Dauer scharf wie Schleifpapier. Sie beschädigen und verstopfen das Innenleben der Pumpe.
Spätestens wenn die Förderleistung nachlässt, wird klar, dass der Brunnen versandet ist. Zeit, eine Entsandung auf die To Do Liste zu setzen.
Worauf du dabei achten musst, wie du das Projekt angehst und wie oft du einen Brunnen entsanden musst, das verraten wir dir heute!
Inhaltsverzeichnis
Ist mein Brunnen versandet?
Eine akute Versandung erkennst du daran, dass die Pumpe zu wenig Wasser fördert. Viel schwieriger ist es, eine schleichende Versandung zu erkennen. Allerdings gibt es dafür einen guten Trick.
Wenn du noch keinen Filter in deinem Brunnensystem hast, fülle ein Glas mit Brunnenwasser und untersuche es im Licht. Ein Kaffeefilter kann auch als Pflaster verwendet werden. Auf diese Weise kannst du schnell feststellen, ob sich sandige Ablagerungen im Wasser befinden.
Sandkörner sind winzig. Sie sammeln sich in Düsen und Hähnen. Es kommt noch schlimmer: Sie lassen Lager und rotierende Teile in der Pumpentechnik kaputtgehen.
Im Zweifelsfall hilft dir eine Brunnenbau-Firma, die Quelle des Problems ausfindig zu machen und schlimmere Schäden zu verhindern.
Es kann aber auch einfach sein, dass deine Pumpe von den Sandpartikeln verstopft ist und du nur die Pumpe austauschen musst. Selbst die beste sandresistente Pumpe gibt nach einigen Jahren den Geist auf und muss ersetzt werden.
Je nach Tiefe des Brunnens benötigst du entweder eine sandresistente Tiefbrunnenpumpe (ab 20 Metern Tiefe), wie diese:
oder eine klassische sandresistente Gartenpumpe, die bis 20 Meter ins Bohrloch gesenkt werden kann:
Warum muss ich den Brunnen entsanden?
Eine Entsandung des Brunnens verbessert die Förderleistung, die Wasserqualität und trägt maßgeblich dazu bei, dass angeschlossene Geräte wie Pumpe, Wassersprinkler und Co nicht so schnell beschädigt werden.
Immer wenn Wasser gepumpt wird, sorgt das für Bewegung des Grundwassers und auch des Untergrunds.
Beim Fördern von Wasser wird deshalb immer Sand mittransportiert. Meistens handelt es sich um kleine Mengen. Aber auch diese machen sich über die Dauer bemerkbar.
Über das Grundwasser gelangen Sand und Schlamm in das Rohr und der Brunnen verschlammt. Gebohrte und tiefe Brunnen sind aufgrund ihrer großen Bohrtiefe weniger anfällig für Verschlammung als oberflächliche Brunnen wie Schlagbrunnen und Rammbrunnen.
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Wie oft muss ich den Gartenbrunnen entsanden?
Wie oft du die Arbeiten durchführen musst, hängt sehr stark vom Untergrund ab und davon, wie sandig er ist. Wenn du in einer Region mit sehr klarem Wasser lebst, reicht es, wenn du alle fünf bis zehn Jahre entsandest. Ist dein Grundwasser dagegen besonders reich an Sedimenten, ist eine jährliche Brunnenentsandung sinnvoll.
In Regionen, in denen das Wasser sehr sandhaltig ist, kann es sogar nötig sein mehr als 2x im Jahr den Brunnen zu entsanden.
Spätestens wenn du merkst, dass die Förderleistung der Pumpe nachlässt, musst du den Brunnen entsanden. Häufig wird die Förderleistung des Brunnens durch einen hohen Sandanteil schleichend schlechter.
Wenn du nach dem Entsanden keine Verbesserung der Durchflussmenge bemerkst, dann kann es nötig sein, den Brunnen zu entschlammen. In manchen Fällen muss sogar nachgebohrt werden.
Auch wenn du besonders aufmerksam auf deinen Brunnen achtest, kann es passieren, dass das Wasser trübe wird und der Brunnen versandet. In den meiste Fällen kannst du diesen Prozess nicht beeinflussen, denn es liegt am sandhaltigen Untergrund.
Die regelmäßige Entsandung ist dann die beste Methode, um die Qualität deines Brunnenwassers wieder zu verbessern und die Geräte zu schonen. Im besten Fall kannst du schon bald wieder das Brunnenwasser trinken.
Worauf sollte ich bei der Entsandung eines Brunnens achten?
Bevor du mit der Entsandung beginnst, solltest du ein paar Dinge beachten
- Erstens musst du herausfinden, wie viel Sand sich tatsächlich in deinem Wasser befindet. Das kannst du nur durch regelmäßige Probenahmen und eine anschließende Analyse durch ein Fachlabor herausfinden. Nur wenn du weißt, wie hoch der Sandgehalt wirklich ist, weißt du, wie schnell der Brunnen versandet.
- Du musst auch wissen, welche Art von Brunnen du hast. Gebohrte und tiefe Brunnen sind weniger anfällig als Rammbrunnen. Aber auch wenn dein Brunnen in gutem Zustand ist, ist eine Entsandung gelegentlich sinnvoll
- Nicht zuletzt solltest du deinen Brunnen vor der Entsandung von einem Experten begutachten lassen, um sicherzustellen, dass die Arbeiten problemlos durchgeführt werden können. Das gilt vor allem dann, wenn der Brunnen sehr lange nicht im Einsatz war.
Was kann man machen, wenn der Brunnen versandet ist?
Stark verunreinigte Brunnen zu entsanden, ist kein Do-it-yourself-Projekt, sondern sollte immer von einem Profi durchgeführt werden.
Die notwendige Ausrüstung ist teuer und das Unfallrisiko ist zu groß. Außerdem wissen Experten genau, wo sich der Sand befindet und wie er schnell und einfach entfernt werden kann.
Gegenspülen mit einem Wasserschlauch
Diese Methode kannst du selbst ausprobieren. Allerdings ist sie nur in den wenigsten Fällen eine langfristige Lösung. Einen Versuch ist es allerdings Wert.
- Montiere einen Wasserschlauch am Steigrohr und spüle mit Druck gegen.
- Gieße Wasser in das Steigrohr rein. Wenn es abläuft, kann auch Wasser zufließen.
- Steigt das Wasser im Rohr hoch und läuft über, ist das Rohr noch immer verstopft.
Das Problem ist häufig, dass sich der Sand am Filter der Pumpe verdichtet. Gegenspülen hilft deshalb nur in den wenigsten Fällen. Der Sand wird schon nach kurzer Zeit wieder von der Pumpe angesaugt und sorgt für geringere Leistung.
Brunnen entsanden mit Kolbenpumpe
Die einfachste Methode, ein Brunnenrohr zu reinigen, ist eine Kolbenpumpe. Sie wird in das Rohr eingeführt und erzeugt sowohl manuell als auch elektrisch einen Unterdruck, der den Sand aus dem unteren Teil des Rohrs „herauszieht“.
In vielen Fällen werden damit jedoch nur die Symptome beseitigt, ohne die eigentliche Ursache zu bekämpfen.
Die Schmutzwasserpumpe nutzen
Wenn dein Brunnen versandet ist, kannst du auch eine Schmutzwasserpumpe einsetzen. Sie hat eine stärkere Saugkraft als eine Kolbenpumpe. Auch eine Güllepumpe kann sandhaltiges Wasser abtransportieren.
Die Schmutzwasser- und Güllepumpen haben die Fähigkeit, größere Mengen Sand und Schlamm zu entfernen. Bei Schlag- und Rammbrunnen kann sich das aber negativ auswirken. Wenn verschlammtes Wasser angesaugt wird, fühlt es sich genauso an, wie wenn Wasser gefördert wird.
Sind Schlamm und Sand aus dem Filterkies eingeschlämmt, kommt es zu einer Reinigungswirkung der Filterdurchgänge.
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Schachtsohle entsanden
In sehr sandhaltigen Fällen kann es nötig sein, den Filterkies zu spülen und die Schachtsohle zu entsanden.
Hilfsbohrungen setzen
Wenn der Sand aus der wasserführenden Schicht stammt, kann das Verwenden einer Pumpe sogar kontraproduktiv sein. Hier ist es besser, Hilfsbohrungen zu setzen.
Dafür werden zusätzliche Löcher in der Nähe des Brunnenrohrs angebracht. Spülköpfe eines Hochdruckreinigers werden in die Löcher gesteckt und der Kies wird aufgewirbelt. Bei einem Schachtbrunnen muss der Schlamm vom Boden abgesaugt oder ausgegraben werden.
Nachbohren und neues Plunschen
Hast du den Brunnen erst kürzlich entsandet und der Wasserdruck lässt schon wieder zu wünschen übrig, kann gründliches Entschlammen helfen. Es kann auch nötig sein, dass du über Nachbohren, erneutes Schlagen und Plunschen nachdenken musst.
Dafür wird die Pumpe meist 1 bis 2 Meter tiefer gesetzt, was in den meisten Fällen wieder zu fließendem Wasser führt.
Unser Fazit
Wenn der Brunnen versandet, solltest du sofort handeln. In vielen Fällen kannst du die Pumpe dann noch retten. Wartest du zu lange und das Wasser ist sehr sandhaltig, dann kann das der Tod für die Brunnenpumpe sein.
Gegenspülen mit dem Wasserschlauch ist ein erster Versuch, den du sofort unternehmen kannst. Für alle weiteren Methoden solltest du dich sicherheitshalber an einen Profi wenden.
Gerade bei einem Ramm- oder Schlagbrunnen kann man die Versandung durch eigene Versuche oft schlimmer machen, als sie zuvor waren.
Alles Gute für dich und deinen Brunnen!