So kannst du Brunnenwasser trinkbar machen

Brunnenwasser trinkbar machen

Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen ist eine günstige Alternative zur öffentlichen Wasserversorgung. Aber nicht immer ist das gewonnene Wasser rein von Keimen und Bakterien. So kannst du Brunnenwasser trinkbar machen und darauf musst du achten!

Immer mehr Menschen haben einen Brunnen im Garten und nutzen ihn für die Bewässerung von Rasen, Blumen und Gemüsebeeten. Manche auch für die Spülung von Toiletten.

Aber kann man gewonnene Wasser auch trinken?

Wie kann man Schadstoffe und Keime entfernen und das Brunnenwasser trinkbar machen?

Worauf kommt es bei der Aufbereitung an. Das alles verraten wir dir heute!

Ist Brunnenwasser immer trinkbar?

Grundsätzlich ist Wasser aus einem Brunnen immer trinkbar. Jedoch kommt es immer häufiger vor, dass Brunnenwasser mit Keimen, Schadstoffen und Bakterien versetzt ist.

Vor allem in landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten findet man erhöhte Nitratwerte aus Düngemitteln im vermeintlichen Trinkwasser.

E. coli ist einer der häufigsten Keime im Brunnenwasser. E. coli kann aus verunreinigtem Oberflächenwasser in deinen Brunnen gespült werden, da es in den Därmen von Menschen und Tieren vorkommt. Zum Beispiel während eines starken Regens oder einer Überschwemmung.

Aber auch Schwermetalle sind in vielen Wasserproben zu finden. Dazu zählen:

  • Blei
  • Arsen
  • Uran
  • Cadmium
  • Quecksilber

Tiefbrunnen oder Brunnen an bestimmten Standorten weisen häufig erhöhte Eisen- oder Manganwerte auf. Mangan ist ein Schwermetall, das in der Erdkruste vorkommt und durch Regenwasser und Sauerstoff abgebaut wird. Auf diese Weise gelangt es ins Grundwasser.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, ob und wie man Brunnenwasser trinken kann, solltest du hier vorbeischauen: „Darf man Brunnenwasser bedenkenlos trinken?

Die unerwünschten Inhaltsstoffe im Brunnen entstehen übrigens, wenn das Regenwasser durch die unterschiedlichen Bodenschichten rinnt und dabei die Schadstoffe aufnimmt.

Achtung vor Keimen

In einem ordnungsgemäß gebauten Brunnen sollten keine Keime vorhanden sein. Wenn Brunnen jedoch nicht richtig abgedichtet sind oder das Wasser nahe der Oberfläche entnommen wird, können sie sich entwickeln.

Zu einer Infektion kann es kommen, wenn z. B. Brunnen überflutet werden und keimbelastetes Oberflächenwasser (Mist, Gülle, andere Abwässer usw.) in das Bohrloch gelangt. Andere Gründe können Installationsarbeiten an der Wasseranlage oder das Eindringen von Fremdkörpern in den Boden sein.

Was passiert, wenn man verschmutztes Wasser trinkt?

Durchfall ist eine der häufigsten negativen Auswirkungen von unsauberem Trinkwasser, das kann unbehandelt tödlich enden. Die Keime können neben anderen Krankheiten sogar Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen verursachen.

Wenn du das nitrathaltiges Brunnenwasser nicht aufbereitest, kann das Krebs begünstigen. Schwermetalle können auf lange Sicht zu Organ- und Nervenschäden führen.

Auf gar keinen Fall solltest du Wasser trinken, das unangenehm riecht oder eine schlammige Farbe hat. Hier hilft es auch nicht, das Brunnenwasser aufzubereiten. Selbst die beste Filteranlage stößt hierbei an ihre Grenzen.

Das heißt aber nicht, dass dein Brunnenwasser verloren ist. Oft muss es sich einfach nur beruhigen. Vor allem dann, wenn du gerade erst den Brunnen gebohrt hast oder ein starkes Unwetter ganz knapp vorüber ist.

Jetzt möchten wir uns aber mal darum kümmern, wie du dein Brunnenwasser trinkbar machen kannst.

Vor allem Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlich auf verunreinigtes Wasser. Sei hier besonders vorsichtig.

Häufige Symptome nach dem Trinken von kontaminiertem Brunnenwasser:

  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Fieber
  • Müdigkeit und Energieverlust
  • Grippeähnliche Symptome

Wie kann man Brunnenwasser trinkbar machen?

Als privater Betreiber eines Brunnens kannst du das Brunnenwasser aufbereiten und in Trinkwasser umwandeln. Dafür stehen dir unterschiedliche Filter- und Desinfektionsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem solltest du die Wasserqualität regelmäßig testen.

Schritt 1: Wasserqualität testen

Der erste Schritt ist immer, die Wasserqualität testen zu lassen. Das kannst du entweder von einem Fachmann vom Umweltamt oder Wasserwerk lassen machen, oder du machst einen Home-Test.

Es gibt inzwischen sehr gute Heim-Tests. Hier kannst du aus Tests wählen, die kurz ins Wasser getunkt werden und sofort ein Ergebnis anzeigen, wie diesen:

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Oder du setzt auf einen Wassertest, bei dem du eine Probe entnimmst, die in einem Labor überprüft wird. Hier können wir dir diesen ganz besonders empfehlen:

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Wir empfehlen regelmäßig Selbsttests zu machen und in bestimmten Abständen auf die Laboranalyse zu setzen.

Sobald du das Ergebnis der Qualitätsanalyse bekommst, kennst du mal die Ausgangslage. Du weißt jetzt, ob dein Brunnenwasser aufbereitet werden muss und mit welchen Keimen es versetzt ist. Das Ergebnis ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen.

Frage Nummer 1 lautet daher: Welche Schadstoffe sollen aus dem Wasser gefiltert werden?

Den Labor-Test solltest du mindestens 1x pro Jahr wiederholen. Die Wasserqualität kann stark schwanken. Vor allem nach heftigen Unwettern und großen Regenfällen.

Wir empfehlen dir daher auf Nummer sicher zu gehen und das Wasser nach dem Auswintern des Brunnens zu überprüfen und sicherheitshalber auch noch mal Mitte Sommer.

Schritt 2: Installiere ein Filtersystem

Wenn der Test zeigt, dass das Wasser nicht sauber genug ist, kannst du ein Filtersystem installieren. Dafür gibt es verschiedene Systeme, die im Folgenden genauer erklärt werden.

Die häufigsten sind:

  • Umkehrosmose
  • Ionenaustausch
  • Aktivkohlefilter

Jedes dieser Verfahren hat unterschiedliche Anwendungsbereiche und Wirkungsweisen. Deshalb ist der eine nicht unbedingt besser als der andere. Es kommt darauf an, was genau in deinem Wasser ist und wie stark es verunreinigt ist.

Ein einfacher Aktivkohlefilter kann bestimmte Chemikalien, Pestizide und Medikamentenreste filtern, aber Nitrat, Kalk und Co bleiben im Wasser. Auch Filtersysteme mit verschiedenen Schichten sind nicht immer zufriedenstellend, weil sie nicht alles abdecken können.

Die beste Möglichkeit, um Brunnenwasser trinkbar zu machen, ist daher die Umkehrosmose. Sie arbeitet nicht so selektiv wie herkömmliche Filtersysteme.

Tipp: Umkehrosmoseanlage

Sie können nahezu alles filtern. Die Anlagen werden größtenteils direkt unter der Spüle angebracht

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Besonders praktisch in diesem Zusammenhang sind 3-in-1-Wasserhähne. Du kannst damit nämlich Leitungswasser fürs Kochen, Gießen oder zum Abwaschen von Gemüse verwenden. Möchtest du trinken, schaltest du direkt am Wasserhahn auf gefiltertes Wasser um.

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Schritt 3: Brunnenwasser abkochen

Eine weitere Möglichkeit, um sicherzustellen, dass das Brunnenwasser frei von Keimen ist, ist, es vor dem Gebrauch abzukochen. Das kennst du vielleicht vom Camping Urlaub, häufig wird man auch vom Wasserversorger nach Unwettern dazu aufgefordert.

  • Bringe das Wasser zum Kochen – mindestens 5 Minuten lang sprudelnd.
  • Lasse das Wasser wieder abkühlen. Lege dafür einen Deckel auf den Topf.
  • Dadurch werden alle Bakterien und Keime abgetötet.
  • Anschließend kannst du das abgekochte Wasser in saubere Flaschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Wenn du Brunnenwasser trinkbar machen willst, ist Abkochen eine sehr effektive Methode. Aber es braucht ein bisschen Zeit und du musst aufpassen, dass du dich nicht verbrennst.

Als kurzfristige Überbrückung ist es sehr gut geeignet, eine dauerhafte Lösung ist es aber nicht.

Ebenso hilfreich kann es sein, wenn du dir eine Wasseraufbereitungsanlage für Privathaushalte zulegst. Sie filtert das Wasser und entfernt Schadstoffe.

Was muss ich machen, wenn mein Brunnenwasser verunreinigt war?

Wenn Verunreinigungen im Wasser gefunden werden, können eventuell organisatorische Maßnahmen (wie eine veränderte Nutzung im Quellgebiet) oder bauliche Reparaturen ergriffen werden.

Wenn diese oder der Anschluss an die Hauptwasserversorgung nicht machbar sind, können spezielle Filter- und Desinfektionssysteme zur Wasseraufbereitung gewählt werden.

Die Brunnenanlage sollte nach einer Sanierung oder einer längeren Stilllegung gespült und analytisch auf ihre Sicherheit geprüft werden.

Das Wasser aus der Spülung darf nicht über die Trinkwasserinstallation des Gebäudes abgeleitet werden, um eine Gesundheitsgefährdung zu vermeiden. Zu diesem Zweck sollte unmittelbar hinter dem Brunnen eine separate Anlage errichtet werden.

Wende dich dafür am besten an einen Experten.

Unser Fazit

Brunnenwasser trinkbar zu machen, ist gar nicht so schwierig. Das Wichtigste ist, dass du die Wasserqualität regelmäßig testen lässt und bei Bedarf ein gutes Filtersystem installierst. Alles Gute für die Umsetzung! 🙂

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