Brunnen spülen: Das musst du über die Spülbohrung wissen

Brunnen spülen

Du möchtest einen Brunnen spülen und fragst dich, wie du dieses Projekt am besten angehen sollst? Wir verraten dir alles, was du zur Brunnenspülung wissen musst!

Einen eigenen Brunnen im Garten zu haben, bringt viele Vorteile mit sich. Allem voran lassen sich die Kosten für Leitungswasser dadurch enorm senken.

Du kannst das Wasser aus dem Brunnen für das Gießen des Gartens, für das Befüllen des Gartenteichs und sogar für den Haushalt verwenden. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du das Brunnenwasser sogar als Trinkwasser verwenden.

Jetzt geht es also darum, wie man eine Brunnenspülung durchführen kann. Hier wartet gleich eine erste kleine Hürde auf dich. Denn Brunnen spülen ist nicht gleich Brunnen spülen. Unter diesem einen Begriff werden zwei vollkommen andere Arbeitsschritte und Tätigkeiten verstanden.

Einerseits kann es bedeuten, dass du einen neuen Brunnen anlegen möchtest und andererseits kann es heißen, dass du einen bestehenden Brunnenschacht reinigen willst.

Wir möchten heute im Detail auf das Anlegen eines Brunnens eingehen. Die Reinigung des Brunnens, nach dem Neubohren, behandeln wir in einem separaten Artikel.

Die wichtigsten Infos und Begriffe auf einen Blick

  • Bohrspülungen: Sie hilft dir mithilfe von Wasserkraft einen Brunnen ins Erdreich zu spülen und ersetzt mechanisches Bohren/Graben des Brunnens.
  • Reinigung: Einen Brunnen zu spülen kann bedeuten, ihn von Sand und Schlamm zu befreien.
  • Beschaffenheit des Bodens: Sie gibt vor, ob du einen Brunnen spülen kannst und wie viel Sinn es macht. Sowohl beim Anlegen als auch beim Reinigen des Brunnenschachts.

Noch mal gut zu wissen:

Entweder es ist der Begriff „Brunnen spülen“ bezogen auf das Ausspülen des sandigen oder schlammigen Wassers – meist direkt nach dem Anlegen des Brunnens oder bei einem Brunnen, der länger nicht genutzt wurde. Oder man versteht darunter das neue Anlegen eines Brunnens ohne Bohren und Schlagen. Bei dieser Methode fräst eine Hochleistungspumpe einen Schacht in den Boden.

Aber das sehen wir uns jetzt gemeinsam im Detail an.

Brunnen spülen im Sinne von Reinigung des Wassers

Nachdem das Brunnenloch gebohrt ist, wird ein Grundrohr in den Schacht eingeführt. Mittels Plunschen wird es in die Wasser führende Erdschicht verlängert. Dabei werden – je nach Untergrund – viel Schlamm oder Sand bewegt, die beim Eindrehen des Rohrs nicht vollkommen entfernt werden.

Sobald die endgültige Tiefe erreicht ist, muss man den Brunnen spülen, um ihn zu entschlammen und zu entsanden.

Beim Spülen des Brunnens mit einem starken Wasserstrahl werden die Filterelemente an der Rohrspitze und die Filterkiese des Brunnens gereinigt.

Brunnenspülungen als Reinigungsmethode sind sehr wichtig, um einer Verstopfung des Brunnens entgegenzuwirken. Es hilft obendrein, die Lebensdauer der Pumpe auf ein Maximum zu erhöhen.

Brunnen anlegen mit der Spülbohrung

Beim Brunnen spülen handelt es sich um eine Methode für das Erstellen eins Bohrlochs. Bei der Spülbohrung wird das Wasser mit sehr hohem Druck in das Loch geleitet. Es frisst sich durch die einzelnen Erdschichten, wodurch ein Brunnenschacht entsteht.

Gelöstes Material wird mit dem Wasser aus dem Bohrloch befördert. Ein großer Vorteil dieser Version ist, dass das Bohrloch durch den hohen hydraulischen Druck nicht zusammenfällt.

Die Spülbohrung ist eine einfache und kostengünstige Variante, um einen Trinkwasserbrunnen anzulegen.

Vorteile in Kürze:

  • Spülbohrungen sind günstig
  • Sie können in kurzer Zeit durchgeführt werden
  • Die Bohrung stabilisiert das Bohrloch

Beim Trockenbohren wird das anfallende Material mit Bohrwerkzeugen gelöst und mit einer Spirale nach oben transportiert. Dabei gräbt sich der Bohrer so lange in den Boden, bis das Loch den Wasserspiegel erreicht. Bei der Trockenbohrung wird keine Spülflüssigkeit verwendet.

Was muss ich vor dem Brunnen spülen beachten?

Bevor du einen Brunnen spülst, solltest du dich erkundigen, ob das an einem Standort möglich und erlaubt ist.

In der Regel ist für die Entnahme und Erschließung von Grundwasser eine Genehmigung erforderlich. Die Umweltbehörde oder die für das Gebiet zuständige Wasserbehörde kann die Genehmigung erteilen. Informationen über die Tiefe des Grundwassers und die maximale Tiefe für die Bohrung sind ebenfalls bei der Behörde erhältlich.

Hole Informationen ein, ob in deinem Wohngebiet gespült werden darf. Nicht an jedem Ort ist das erlaubt, vor allem dann, wenn du in der Nähe von Naturschutzgebieten wohnst.

Wenn du das Grundwasser selbst und für Nachbarn als Trinkwasser verwenden möchtest, muss es einige Auflagen erfüllen.

Wir empfehlen dir Informationen über potenzielle bohrtechnische Schwierigkeiten schon vor der geplanten Bohrung und dem Kauf der Pumpe einzuholen. Das kann viel Ärger und Zeit sparen. So weißt du schon vor konkreten Planungen, ob eine Spülbohrung überhaupt möglich ist.

Du kannst dich auch bei Nachbarn umhören, die bereits einen Brunnen angelegt haben. Oft haben sie viele hilfreiche Informationen und die richtigen Kontaktpersonen für dein Vorhaben.

Voraussetzungen für die Spülbohrung

Unter normalen Voraussetzungen wechseln sich die gewachsenen Erdschichten in ihrer Beschaffenheit ab. Dadurch kann das Wasser mit hohem Druck problemlos durchdringen. Probleme gibt es bei sehr lehmigen Böden mit mehr als 30 Zentimeter dicken Lehmschichten. Hier muss der Versuch, einen Brunnen zu spülen, häufig abgebrochen werden.

Nicht auf jedem Grundstück kann eine Brunnenspülung erfolgen. Damit das Spülen eines Brunnens möglich ist,

  • darf der Grundwasserspiegel nicht tiefer als zehn Meter liegen. Anderenfalls reicht die Pumpkraft nicht aus, um Erde, Sand und Schlamm aufzusaugen.
  • muss die Bodenbeschaffenheit mittelfest bis fest sein. Nur dadurch ist es möglich, das Spülloch so lange offenzuhalten, bis das Grundrohr eingeführt werden kann. In sehr sandige oder weiche Böden kann daher kein Brunnen gespült werden.

Den Brunnen spülen

Eine Spülbohrung kannst du nicht selbst durchführen. Du brauchst dafür einen Fachbetrieb, der dir dabei hilft und das passende Werkzeug hat.

Werden diese Voraussetzungen erfüllt, kommt eine Schmutzwasserpumpe mit Umwälzfunktion und enormer Leistung zum Einsatz. Diese Hochleistungspumpe wird mit Benzin betreiben und kann tausende Liter Wasser pro Minute umwälzen.

Mit ihr ist es möglich, dass die Pumpe nach dem Durchstoßen von zwei bis drei härteren Schichten zum Grundwasser gelangt. Jetzt wird das Grundrohr eingelegt und noch mal nachgeplunscht.

Liegt das Grundwasser tiefer als 8 Meter, brauchst du keinen herkömmlichen Brunnen, sondern musst einen Tiefbrunnen bohren lassen. Zusätzlich reicht hier eine normale Brunnenpumpe nicht aus, du benötigst eine Tiefbrunnenpumpe.

Der Wasserverbrauch für eine Spülbohrung liegt bei 700 bis 1000 Litern. Je nach Beschaffenheit des Bodens und Tiefe des Grundwassers. Spülbohrungen werden immer außerhalb der Trockenperioden durchgeführt. Denn dann ist der Boden durch das Austrocknen nicht so hart und die Bohrung einfacher.

Es ist sinnvoll, die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks vorab zu prüfen. Dafür werden Sondenstäbe eingesetzt, die die Stärke der einzelnen Schichten und ihre Zusammensetzung ermitteln.

Letzter Schritt: Brunnen plunschen

Das Bohren des letzten Stücks bezeichnet man als Plunschen. Ganz egal, ob du aufs Brunnen spülen oder bohren setzt – der letzte Schritt bleibt immer die Planschung. Bei beiden Methoden wird der Brunnenschacht nur bis zur wasserführenden Schicht angelegt. Der Brunnen selbst, muss jetzt aber meist noch mal 1,5 bis 2 Meter tiefer geführt werden.

Der Grund dafür ist rasch gefunden: Würde man die Außenwände bis durch ins Grundwasser bohren, würden sie einfach zusammenbrechen. Durch den hohen Wasseranteil in dieser Erdschicht gibt es keine Stabilität mehr – die Wände würden einfach weggespült werden.

Was kostet es, einen Brunnen zu spülen?

Wie bei allen regionalen Aufträgen hängt auch der Preis für das Spülen eines Brunnens stark von deinem Wohnort ab. Du musst mit Kosten von 60 bis 100 Euro pro Meter rechnen.

Lasse dir beim Einholen von Angeboten den Meterpreis geben, so kannst du es am besten vergleichen. Im Meterpreis enthalten sind:

  • Bohrung
  • Werkzeug und Geräte
  • Arbeiter
  • Anfahrt
  • Falls nötig: Erschließung der Baustelle

Bei einem Brunnen mit der Tiefe von 6 Metern bist du je nach Wohnort und Angebot bei etwa 360 Euro und 600 Euro. Ein Vergleich lohnt sich also auf jeden Fall!

Was zu diesem Preis noch dazukommt, ist natürlich die Pumpe selbst. Wie teuer sie ausfällt, hängt von der Fördermenge und Förderhöhe ab. Hier findest du einen Blogbeitrag über leistungsstarke Brunnenpumpen, der dir bestimmt weiterhelfen kann.

Unser Fazit

Wer einen Brunnen spülen möchte, der muss zuerst wissen, ob er damit das Anlegen eines neuen oder das Reinigen eines bestehenden Brunnens meint. In den meisten Fällen handelt es sich um die Neuanlage, da diese weitaus günstiger ist als einen Brunnen auf herkömmliche Weise bohren zu lassen.

Jedoch hat man nicht immer die Möglichkeit, zwischen den Methoden zu wählen. Es hängt nämlich alles davon ab, wie tief das Grundwasser liegt und wie der Boden beschaffen ist. Erkundige dich bei der Behörde und anschließend bei Firmen, die eine Brunnenbohrung anbieten. Sie werden dir helfen, die passende Entscheidung zu treffen.

Viel Erfolg für dein Vorhaben!

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