So kannst du deinen Brunnen selbst entschlammen!

Brunnen entschlammen

Du möchtest deinen Brunnen entschlammen und weißt nicht, wie du dieses Projekt starten sollst? Wir verraten dir, wie dein Gartenbrunnen schon bald wieder sauberes Wasser liefert!

Mit dem Brunnenwasser möchtest du den Rasen gießen, die Gemüsebeete wässern und die Gartendusche betreiben. Aber der Plan geht nicht auf. Es kommt kaum etwas aus dem Brunnen und das, was kommt, ist eine braune Suppe.

Kurz gesagt: Dein Gartenbrunnen ist verstopft.

Du musst den Brunnen entschlammen und von überschüssigem Schlick, Schlamm und Sand befreien. Nur dann kann wieder klares Wasser aus der Quelle sprudeln.

Wie die Entschlammung mit einer Schmutzwasserpumpe besonders gut funktioniert, möchten wir dir jetzt zeigen.

Warum muss ich den Brunnen entschlammen?

Die häufigste Ursache dafür, dass der Brunnen kaum noch Wasser liefert, sind Sand und Schlamm. Je nach Untergrund treten sie in unterschiedlichen Mengen auf. Die genaue Zusammensetzung hängt vom Wohnort ab.

Es kann sein, dass du den Brunnen jährlich warten musst, manchmal reicht es aber auch alle 5 bis 10 Jahre den Brunnen zu entschlammen.

Verzichtest du allerdings vollkommen darauf, dann hat das erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer der Gartenpumpe und aller angeschlossenen Geräte wie Rasensprenger, Handbrause, Gartendusche und Co. Noch teurer wird der Ersatz, wenn du das Wasser aus dem Brunnen in ein Hauswasserwerk beförderst und im Haushalt nutzt z.B. zum Wäschewaschen oder für die Toilette.

Das Problem mit schlammigem Wasser ist, dass es sich in der Pumpe breitmacht. Kleine Steine, Sedimente und Verunreinigungen sammeln sich im Inneren der Pumpe an und beschädigen sie. Schon bald wird sie verstopfen und kann kein Wasser mehr transportieren.

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Wie kann ich einen Brunnen entschlammen?

Bemerkst du erste Hinweise darauf, dass der Wasserdruck nachlässt, obwohl genügend Grundwasser vorhanden ist und dass das Wasser nicht mehr klar ist, solltest du den Brunnen entschlammen.

Um die Filterrohre und den Filterkies von Schlamm zu befreien, gibt es unterschiedliche Methoden. Die am häufigsten eingesetzte ist die Brunnenspülung (Achtung nicht zu verwechseln mit demselben Begriff der Brunnenspülung, bei dem der Brunnen mit hohem Wasserdruck angelegt wird).

Vor allem dann, wenn du einen Rammbrunnen im Garten angelegt hast, kommst du ums Entschlammen nicht herum. Dieser Brunnentyp ist am häufigsten von schlammigem Grundwasser betroffen.

Bei einem Schachtbrunnen musst du zuerst den Schlamm mit einer Schaufel aus der Brunnensohle holen, bevor du ihn spülst. Verrohrte Brunnen sind durch direktes Durchspülen erreichbar.

Grundsätzlich gilt es bei der Reinigung von Brunnen den vorhandenen Schlamm mit Wasser zu verdünnen. Dadurch verflüssigt er sich und kann abtransportiert werden.

Diesen verdünnten Schlamm kannst du anschließend mit einer leistungsstarken Schmutzwasserpumpe auspumpen. Im Unterschied zu einer klassischen Brunnenpumpe kann die Schmutzwasserpumpe Partikel wie Steine und Schlamm aufnehmen und befördern. Sie wird deshalb auch bei Keller-Überflutungen und auf der Baustelle eingesetzt.

Verwende niemals deine normale Brunnenpumpe für das Auspumpen von schlammigem Wasser. Sie hält dem hohen Schmutzwasseranteil nicht Stand und wird beschädigt!

Schmutzwasserpumpe mieten oder kaufen?

Wenn du sehr verunreinigtes Wasser hast, empfehlen wir dir eine eigene Schmutzwasserpumpe zu kaufen. Musst du allerdings nur alle 5 Jahre den Brunnen entschlammen, dann kannst du eine Spezialpumpe dafür in einigen Baumärkten, bei einem Fachhändler oder Baumaschinenverleihen mieten.

Manchmal kann es auch helfen, wenn man selbst Mitglied bei der örtlichen Feuerwehr ist. Die meisten Kameraden haben besonders leistungsstarke Pumpen gegen verschmutztes Wasser, die auch bei Hochwasser zum Einsatz kommen.

Ebenso kannst du bei Landwirten anfragen, ob sie dir ihre Güllepumpe leihen. Andere Landwirte haben einen Saugwagen, der auch für das entschlammen des Brunnens eingesetzt werden kann.

Den Brunnen plunschen

Hat das Freispülen nicht geklappt und auch der Hochdruckreiniger keine Wirkung gezeigt, dann ist am Grund des Brunnens einfach zu viel Schlamm. Dieser gelangt innerhalb von kürzester Zeit nach der Spülung sofort wieder in die Nähe des Brunnens.

Damit nicht noch weiterer Schlamm, Lehm oder Sand in den Brunnenfilter kommt, solltest du den Brunnen wie beim Neubau plunschen.

Dafür nutzt du einen Plunscher, den du im Fachhandel oder Baumarkt kaufen kannst. Damit fährst du in das Brunnenloch und entsandest damit den Brunnenboden. Gegen Ablagerungen am Brunnenrohr hilft das allerdings nicht.

Wer kann mir helfen, den Brunnen zu entsanden?

Du hast das Wasser verdünnt, eine Schmutzwasserpumpe im Einsatz gehabt und alles probiert hast, was dir möglich ist? Trotzdem ist das Wasser noch schlammig? Dann müssen Profis ans Werk. Sie haben richtig leistungsstarke Pumpe und den einen oder anderen Trick auf Lager, der jetzt zum Einsatz kommen kann.

Am besten wendest du dich an einen Brunnenbauer in deiner Nähe. Hier gilt allerdings: Angebot einholen und vergleichen. Mache das am besten auf Stundenbasis, um die Leistungen tatsächlich messen zu können. Aus persönliche Erfahrung kann ich sagen: Der Stundensatz und die Herangehensweise bei so einem Problem können sehr unterschiedlich ausfallen.

Die letztlichen Kosten hängen am Ende davon ab, wie viel Aufwand anfällt. Bei einer Brunnenreinigung sind von einfachen Wasseranalysen bis Kamera-Untersuchungen bis hin zu Hochdruckspülungen mit 100 bar Wasserdruck alles möglich.

Tipp: Wenn du dich mit der Feuerwehr gut verstehst, dann kann man häufig auch eine „Übung“ ausmachen. Dabei wird dein Brunnen entschlammt und als Feuerwehrübung deklariert. Beide Seiten profitieren davon. Wenn du dann noch eine Spende, Getränke und etwas zu Essen springen lässt, kommst du deutlich günstiger davon als bei einem Brunnenbauer.

Achtung: Nicht selbst in den Brunnen steigen!

Häufig wird empfohlen, dass man erst mal in den Brunnen steigen soll, um zu sehen, was das Problem ist. In sehr alten Brunnen sind oft mal Tonkrüge zu finden, die früher beim Wasserholen hineingefallen sind.

Von solchen Selbstexperimenten warnen wir aber ganz entschieden! Wer sich nur mit Leiter und/oder Knoten um die Hüften in den Brunnen wagt, der kann mit Sauerstoffmangel und Faulgasen Bekanntschaft machen. Das kann ganz schön ins Auge geben.

Es ist schon oft vorgekommen, dass Leute in den Brunnen steigen, umkippen und dann ertrinken. Profis wissen, wie sie an die Sache herangehen und messen den Sauerstoffgehalt der Luft. Sie können bei alten Brunnen auch einschätzen, ob die Wände wirklich halten oder im schlimmsten Fall zusammenbrechen.

Unser Fazit

Je früher du mit dem Brunnen entschlammen startest, desto einfacher fällt die Arbeit. Mache dich also sofort auf die Suche nach dem Problem, sobald der Wasserdruck nachlässt. Ist zu wenig Wasser im Brunnen? Ist das Wasser schlammig? Oder ist die Pumpe sogar schon verstopft?

Im Zweifelsfall hilft es, einen Profi, um Rat zu fragen und sich Tipps fürs nächste Mal geben zu lassen.

Alles Gute für dich und einen Brunnen!

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